B wie Blau
Bert
Bringt bewaffnet
blässlich blaue Bohnen
Beim bärtigen Bodo backbords.
Bodo badet beim blauen Bach
Bemerkt barfuß beängstigend böse blitzende Blicke
Betroffen babbelnd bittet Bodo, bettelt beinahe bitter,
bringt besser behände blondes Bier bei.
Bernd betrachtet besonnen bakteriologisches Blau
Beschließt beizeiten bedächtig berechnend
Bedeutend bessere Beseitigung:
Billige Blausäure
Befriedigend.
Die blaue Stunde
Es ist kühl, der Morgen blau
Frisch der Wind und doch so lau.
Ich bin den Weg schon oft gegangen,
als Kinder spielten wir hier fangen.
In Rees am Rhein ist morgens Ruhe,
so köstlich, dass ich gar nichts tue,
außer mich gründlich sattzusehen,
an der Natur, so wunderschön!
Der alte Fluss in seinem Bett,
Gevatter Rhein flach wie ein Brett.
Die Wellen sanft ans Ufer spielen,
erst eine von unendlich vielen.
Es sieht so aus, als spült es weich,
immer dasselbe an den Deich,
Doch sanft trägt es die Strömung weiter,
Bis ins Meer als Wegbereiter.
Wo immer neues Wasser fließt,
sich stromabwärts zart ergießt,
wiegend, säuselnd, kräuselnd, leise,
auf eine ganz besondere Weise.
Was führt es alles mit sich fort?
Wo treibt es hin, an welchen Ort?
So viele Fragen stellen sich
Zur blauen Stunde hier an mich.
Der Deich ist grasig, grün und samtig,
die Schafe wollig und es fand sich,
zwar kein Schäfer mehr, der wollte,
aber ein Hund, der sie umtollte.
Weidezäune in der Ferne,
der Blick schweift fort und immer gerne
setzt sich fest an dieser Brücke,
sie bricht das Licht in tausend Stücke.
Dichter Tau steigt aus dem satten Grün,
wie Nebel glänzend und so ungestüm,
dass erste Strahlen Sonnenlichts
ihn auflösen in schwebend Nichts.
Die Feuchte dringt wie Spinnenweben,
in meine Haut und bleibt dort kleben,
auch sie wird trocknen, weiß ich ja,
und dann ist nichts mehr von ihr da.
Ich kann die Hektik hier vergessen,
es klingt vielleicht etwas vermessen,
doch diese Stunde hier für mich allein,
nichts kann jetzt wirklich wichtig sein.
Abschalten, auch das Telefon,
Vogelschrei als einziger Ton.
So herrlich ist des Morgens Stille,
ich kann sie sehn, ganz ohne Brille.
So klein scheint mir die echte Welt,
als hätte jemand abgestellt,
alles was stört und lauthals kracht
und mir tagsüber Sorgen macht.
Stundenlang könnte ich laufen,
den Blick kann ich mir nirgends kaufen.
Auf dem Deich, den Rhein entlang,
lausch ich der Stille reinen Klang.
Mein Gedanke schweift ins Weite,
Die Wege, die ich hier beschreite,
wer ist sie vor mir schon gegangen?
Wer stand wie ich hier, traumverhangen?
Schon ist der Moment vorbei,
Der Fluss verblasst, das Einerlei
Erwartet mich am Schreibtisch gleich,
ich verlasse meinen Deich.
langsam weicht das helle Grau
schon dem kühlen, harten Blau,
Dann dreh ich mich bedauernd fort,
bis morgen, Rhein, am selben Ort
Limericks
Blau bittet ein Bettler aus Bonn
Um die Fahrkarte Richtung Heilbronn.
Betrunkene nehm` wir nicht mit
Ruft der Schaffner mahnend vom Tritt,
betroffen schleicht er davon.
Blau leuchtet das Wasser am Rhein
Schöner kann eine Farbe kaum sein.
Industrie liefert Gülle
In Hülle und Fülle
Schon fließt nur noch zähbrauner Schleim.